Capri

Von der Villa Jovis kommend, setzte ich meine Wanderung an der Kreuzung bei der Kirche San Michele alla Croce fort, um weitere Sehenswürdigkeiten im Osten Capris zu besuchen. Ich bog nach links in die Via Matermània ein und wanderte bis zu einem Aussichtspunkt mit kunstvollen Sitzbänken. An dieser Stelle im Ortsteil La Croce lohnt sich der Abstecher über die Via Dentecala zu einem weiteren Aussichtspunkt an der Piazzetta delle Noci. Die kleine Aussichtsterrasse liegt an der Hangkante und bietet einen tollen Blick auf die schroffe Küste und die Halbinsel von Sorrent in der Ferne. Tief unten schippern Ausflugsboote küstennah übers Wasser.

In unmittelbarer Nähe der Piazzetta zweigt ein nicht ausgeschilderter Pfad in Richtung Monte Tuoro ab. Dieser Pfad führt zu einem weiteren Aussichtspunkt am Felshang, der eine beeindruckende Sicht auf die unten auf einem Felsvorsprung liegende Villa Malaparte ermöglicht. Dagegen ausgeschildert in diesem Bereich ist der Abstieg über einen Pfad zur Via Pizzolungo und weiter nach Tragara. Aber da ich noch den Arco Naturale und die Grotta di Matermània besuchen wollte, lief ich über die Via Dentecala zur Via Matermània zurück.

Ich lief über die Via Matermània bis zu deren Ende, wo sie in die Via Arco Naturale übergeht. An deren Ende wiederum befindet sich die Trattoria »Le Grottelle«. Wenn die Tageszeit passt, dann kann man hier schön und gemütlich einkehren und was essen und trinken. An der Trattoria beginnt der kurze Abstieg über Stufen zum Arco Naturale. Die Sehenswürdigkeit ist zwar nicht besonders spektakulär, aber man sollte den kleinen Abstecher schon mitnehmen, wenn man gerade vor Ort ist. Nach der Besichtigung des Naturbogens stieg ich wieder zur Trattoria hinauf, um über einen anderen Treppenweg wieder abzusteigen.

Diesmal geht es über sehr viele Stufen kontinuierlich nach unten bis zur Grotta di Matermània. Die Höhle, die durch Erosion mit Meerwasser in längst vergangenen Zeiten entstanden ist, ist mit einer Höhe von knapp sechs Metern und einer Breite von über zehn Metern beeindruckend. Sie bietet mit Sitzgelegenheit im Schatten der Bäume eine willkommene Rast. Nach der kleinen Pause wanderte ich über die Via Pizzolungo nur noch in leichtem Auf und Ab weiter. Durch die Bewaldung gibt es in diesem unteren Bereich zumeist nicht viel zu sehen.

Im weiteren Verlauf der Via Pizzolungo in einer etwas höheren Lage gibt es eine schöne Sicht auf die Villa Malaparte, die ich schon zuvor von ganz oben beobachtet hatte. Allmählich befreit sich die Via Pizzolungo aus dem Wald und die Aussichten aufs Meer werden häufiger. Ein als Terrasse gestalteter Aussichtspunkt bietet eine freie Sicht auf die Faraglioni, die als das Wahrzeichen Capris gelten. Wenige Gehminuten später gibt es wohl noch einen weiteren Aussichtspunkt, der abgesperrt und nicht zugänglich ist, so meine Vermutung.

Unmittelbar bevor ich das Belvedere Tragara erreichte, gibt es einen ausgeschilderten Pfad, der auf Meereshöhe zum Faraglione di Terra hinabführt. Hier gibt es zwei Restaurants mit jeweils einem kleinen Felsstrand. Da ich den etwas größeren Abstieg scheute, bin ich zwar nicht hinuntergelaufen, was ich aber im Nachhinein durchaus hätte tun können, um ein paar Fotos zu machen. Stattdessen bin ich gleich zum Belvedere di Tragara gelaufen. An dem Platz gibt es die prächtige Sicht nach Südosten auf die Faraglioni und nach Westen in Richtung Monte Solaro und Marina Piccola. Schließlich lief ich über die Via Tragara und die Via Camerelle zur Piazzetta in der Ortsmitte Capris, wo ich diese Etappe beendete.